Ob real oder auf einer Singlebörse im Internet: Partnersuchende möchten einfach nur eins, glücklich und zufrieden mit einer neuen Liebe in die Zukunft starten. Dabei spielt die Vergangenheit eine eher untergeordnete Rolle – es sei denn, es sind Kinder im Spiel. Jeder Single-Mann bzw. jede Single-Frau muss davon ausgehen, dass er respektive sie ab einem gewissen Alter auf Partner stößt, welche schon Kinder haben.
Wahre Liebe macht so ziemlich alles möglich. Partner, welche sich nach einem realen Date ihrer Liebe sicher sind, haben dennoch eine nicht immer leichte Aufgabe vor sich. Ein Kind von einer neuen Partnerschaft bzw. von einer neuen Liebe zu überzeugen, ist möglicherweise mit sehr viel Geduld verbunden. Sicher gibt es auch Ausnahmen. Gerade Babys oder Kleinkinder bis drei Jahre passen sich gerne und vor allem bedingungslos an eine neue Bezugsperson neben Papa oder Mama an.
Partnerschaft mit Kind: Schritt für Schritt Nähe und Vertrautheit schaffen
Kinder ab etwa 5 Jahren können eine neue Beziehung jedoch als Bedrohung ansehen. Sie vermissen schnell die ungeteilte, intensive Bindung zum leiblichen Elternteil, sie verspüren starke Verlustängste und argen Trennungsschmerz und sehen neue Partner an der Seite von Mama oder Papa meistens lange Zeit als Feind an.
Gerade auch Teenager, welche in einer schwierigen Entwicklungsphase stecken, reagieren entweder ablehnend oder extrem gleichgültig auf eine neue Partnerschaft zwischen dem vertrauten, geliebten Elternteil und einer fremden Person. Ist die Liebe aber groß genug, müssen beide Partner schauen, wie sie dem geliebten jungen Familienmitglied ihren Respekt zeigen.
Es gibt tatsächlich einige Tipps, welche eine innige Verbundenheit zwischen dem noch fremden Partner und dem Kind bzw. den Kindern herstellen können. Natürlich braucht es Zeit und Rücksicht. Aber irgendwann ist der Bann gebrochen und es entsteht auf jeden Fall eine Freundschaft auf großer Vertrauensbasis, mit der die ganze Familie glücklich ist.
Partnerschaft auf dem Prüfstand: Wie erobere ich das Herz des Kindes?
Achtung, Respekt, Geduld und Einfühlungsvermögen spielen eine wichtige Rolle, wenn ein Single-Mann oder eine Single-Frau in eine Partnerschaft mit Kind bzw. mit Kindern einstimmt. Sich schon als „Eindringling“ bei der ersten realen Begegnung, als die unangefochtene Nummer eins neben Papa oder Mama zu präsentieren, kann nur schiefgehen. Ein solch unangebrachtes Benehmen weckt Eifersucht und Verlustängste bei den Kindern des geliebten Partners bzw. der geliebten Partnerin.
Auch sollte man zu intensive Kuschelversuche mit den Kindern tunlichst vermeiden. Auch Bestechungsversuche à la „Ich gebe dir Geld fürs Kino und du findest mich ab jetzt total OK“ werden ihren Zweck kaum vollständig erfüllen. Geld fürs Kino geht schon in Ordnung, aber Kinder eines Partners wollen in erster Linie weiterhin an erster Stelle stehen. Hier merkt man schnell, Kinder kann man nicht kaufen. Zu Kompromissen sind die wenigsten Trennungskinder ganz zu Anfang bereit. Zu tief sitzt möglicherweise noch der Schmerz aus der Trennung der „echten“ Eltern.
Wie Sie trotzdem auf eine einige Partnerschaft und auf ein harmonisches Zusammensein hoffen können, zeigen diese Tipps:
- Sie sind kein Vater- bzw. Mutterersatz und werden es kaum jemals sein. Erzwingen geht gar nicht. Bieten Sie dem Kind bzw. den Kindern des Partners zunächst unverbindlich ihre Freundschaft an.
- Zeigen Sie Verständnis für die Unsicherheit der Kinder. Begegnen Sie ihnen in jeder Hinsicht freundschaftlich und offen.
- Überhäufen Sie die Kinder bitte nicht mit Geschenken. Gefühle eines Kindes lassen sich nicht kaufen! Kinder merken das auch sofort.
- Machen Sie den Kindern Angebote, ertragen und akzeptieren Sie bitte auch Zurückweisungen, aber suchen sie immer nach Kompromissen.
- Seien Sie in Konflikten genauso nachsichtig, wie Sie es vom Kind selbst erwarten.
- Zeigen Sie dem Kind bzw. den Kindern Respekt. So lernen die Kinder auch vor Ihnen Respekt zu entwickeln, was wiederum nachhaltig zu einer guten Akzeptanz führen kann.
- Anfangs bitte keine intimen Berührungen mit ihrem neuen Partner vor den Augen des Kindes. Kinder empfinden es als „wegnehmen“, wenn Sie sich ihrem Papa oder ihrer Mama zu sehr nähern.
- Reagieren Sie vor den Augen der Kinder besonnen und regulierend. Das schindet Eindruck.
- Loben Sie das Kind oder die Kinder des Öfteren, aber übertreiben Sie es nicht damit. Interessieren Sie sich ehrlich für das, was das Kind interessant findet.
Diese Tipps zeigen Ihnen einen möglichen Zugang zum Herz des Kindes. Sicherlich fallen Ihnen und Ihrer großen Liebe noch weitere gute Möglichkeiten ein, dem Kind bzw. den Kindern ein gutes Gefühl und ein schönes Zuhause zu garantieren.
Fazit:
Wer sich der „Zweierpack-Beziehung“ mit viel Fingerspitzengefühl und Achtsamkeit nähert, hat gute Chancen, das Herz des Kindes bzw. der Kinder zu erobern. Zwar sind Sie dann vielleicht nicht der „Papi“ oder die „Mami“ für das Kind Ihres Partners bzw. für die Kinder Ihrer Partnerin, aber dafür sind Sie vielleicht die „liebe Gabi“ oder der „liebe Thomas“ mit denen man wunderbar durch dick und dünn gehen kann. Klingt das nicht erstrebenswert und fantastisch?
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