So manche Frau wünscht sich, kurz in den Kopf ihres männlichen Gegenübers zu blicken, um dessen Gedankenwelt kennen- und letztlich auch verstehen zu lernen. Männer verstehen ist alles, nur nicht einfach, jedenfalls nicht für Frauen.
Warum sind die Signale des Mannes manchmal so schwierig zu interpretieren, und warum um Himmels Willen scheinen Männer nicht erkennen zu wollen, was Frauen wirklich beschäftigt? Tatsächlich darf man kaum alle Männer über einen Kamm scheren. Jeder von ihnen besitzt für sich genommen andere Eigenschaften, doch scheinen Männer einige regelrecht feststehenden Eigenarten zu besitzen, die Frau ruhig als „typisch Mann“ bezeichnen darf.
Die typischen Charakteristika eines Mannes
An einer einfachen Alltagssituation lässt sich der kleine, aber feine Unterschied zwischen Mann und Frau ganz klar schildern:
Sie verliebt sich im Einkaufsmarkt in einen Mann, der ganz ihren Ansprüchen zu entsprechen scheint. Sie sucht den Augenkontakt zu ihm, lächelt ihren Traummann lieb an und wartet auf seine Reaktion. Während er noch auf dem Schlauch steht und eigentlich gerade überlebt, was er gerne zum Abendessen kochen möchte, sucht sie im zweiten Schritt bereits seine Nähe. Bevor er über sie stolpert, fällt dann endlich der Groschen. Bauch, Beine Po und dieses Lächeln. Absolut perfekt denkt er, und erwidert ihr Lächeln. Der Anfang wäre gemacht, denkt er, während vor ihrem geistigen Auge vielleicht schon leise Hochzeitsglocken läuten und eine Kinderschar vor dem Traumhaus Fangen spielen und fröhlich „Mama, Papa“ rufen.
Männer ticken da völlig anders.
Sie beobachten gerne und möchten die Frau ihrer Träume jagen, „erlegen“ und für sich gewinnen. Der Mann ist von Natur aus eben ein smarter Jäger mit feinem Jagdgespür. Eine Frau, die ihnen ständig hinterher telefoniert oder den ganzen Tag vor seiner Tür Wache schiebt, braucht der Mann nicht unbedingt. Ein übertriebenes Balzen der Frau macht ihm sogar Angst und bereitet ihm Sorgen. Er flüchtet, zieht sich zurück und erfindet die ulkigsten Ausreden.
Sprich: alles, was seine Freiheit bzw. die Unabhängigkeit als Mann einzuschränken versucht und seine Jagdlust unterbricht, lässt das einst neu erblühte Pflänzchen des Verliebtseins vertrocknen. Zurück bleibt nur der Staub, aus dem er sich vielleicht auch macht.
Das sieht dir mal wieder ähnlich: die Redeunlust des Mannes
„Sag doch was!“, herrschte sie ihn an. Wieder einmal will Mann nicht reden. Wen wundert’s, das Gespräch geht um Gefühle oder Belangloses. Sie wollte doch mal erfahren, warum er so düster aus der Wäsche schaut. Und was macht er? Er meint, es gehe ihm gut. Dabei sieht sie doch so genau, dass etwas nicht stimmt, und drängt ihn, mit der Wahrheit herauszurücken.
Männer sollen und wollen Stärke zeigen. Männer sind eben nicht wirklich auf Gefühlsduseleien oder Jammern programmiert. Er, der Beschützer, Held und Lebenskünstler, würde nie und nimmer der Frau das Gefühl geben, schwach und angreifbar zu sein. Lieber sucht er das sachliche Kumpelgespräch oder verscheucht seine Sorgen mit Sport oder anderen Aktivitäten. Hinter diesem Verhalten steckt die Erziehung, die bei Männern meist deutlich von der der Frauen abweicht. Auch Vorbilder wie beispielsweise Vater, Großvater, älterer Bruder oder Prominente geben seinen emotionalen Takt an.
Info: Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Diese kann man aber als Frau häufig lange suchen – wenn frau sie denn dann auch wirklich möchte.
Männer möchten ständig Probleme lösen, wo vielleicht gar keine sind
Frau erzählt etwas und Mann möchte ihr gleich tausend Lösungen anbieten. Das Dumme ist: die Frau wollte sich nur unterhalten, hat weder ein Problem, noch sucht sie nach irgendwelchen Lösungen auf vielleicht gar nicht vorhandene Widrigkeiten.
Der Mann denkt: wenn sie etwas erzählt, ist das ein direkter Hilferuf. Er ist gänzlich der Meinung, sie weiß nicht weiter und traut sich nicht, ihn um Rat zu bitten. Der Irrtum fällt ihm erst dann auf, wenn die Frau sich fassungslos abwendet und heftig mit dem Kopf schüttelt. Schade, dabei hätte es eine so schöne Konversation werden können.
Fazit: Kann man denn nun Männer verstehen ?
Ein Mann braucht schon das Gefühl, gebraucht zu werden. Er möchte nicht einfach reden, sondern problemorientiert argumentieren und dann auch so handeln. Er möchte, dass die Frau seines Herzens seine Emotionen mehr oder weniger errät, denn über Gefühle reden, fällt ihm recht schwer. Wer ihm die Rolle als Jäger nimmt, sozusagen den Geschlechterspieß umzudrehen versucht, wird sein Interesse kaum wecken. Er sehnt sich nach Anerkennung und Bestätigung, welche die kluge Frau zu geben versteht – denn umerziehen und 100% ändern lässt der Mann sich nicht. Und das ist auch richtig so, denn würden Mann und Frau gleich reagieren, wäre das große Gähnen vorprogrammiert.
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