Die meisten Paare sind sich einig, dass ein erfülltes Sexleben ein wichtiger Bestandteil einer glücklichen Beziehung ist. Doch nicht immer ist die schönste Nebensache der Welt für beide schön. Die Folge: Das Liebesleben leidet und Unzufriedenheit ist vorprogrammiert. Nicht selten glauben Männer und Frauen, die Gründe für die Lustkiller zu kennen – besonders wenn nur einer von der Unlust betroffen ist.
Untreue oder ein Mangel an Zuneigung und Interesse sind die häufigsten Vorwürfe, die sexfaul gewordene Männer und Frauen von ihren liebeshungrigen Herzensmenschen zu hören bekommen. Dabei sind oft ganz andere Gründe verantwortlich für den Lustverlust.
Es gibt etliche Lustkiller, die dazu führen können, dass Ihr Schatz Annäherungsversuche kategorisch abblockt und sich nur noch selten auf Liebesspiele mit Ihnen einlässt. Bevor Sie wilde Vermutungen anstellen oder die Schuld allein bei sich oder Ihrem Partner beziehungsweise Ihrer Partnerin suchen, sollten Sie sich bemühen, die wahren Hintergründe herauszufinden. Auch beim Enttarnen von Lustkiller heißt es wie so oft: Nur Reden hilft – nicht immer.
„Er oder sie liebt mich nicht mehr“ – Vorsicht vor voreiligen Schlüssen
Wenn Ihr Partner oder Ihre Partner nicht mehr mit Ihnen schlafen möchte, kommt natürlich leicht der Verdacht auf, dass Ihr Schatz Sie nicht mehr liebt, Sie nicht mehr attraktiv findet oder Gefühle für eine andere Person hat.
Diese Vermutungen machen Sie traurig oder wütend und bringen Sie dazu, sich entweder zurückzuziehen oder Ihre bessere Hälfte mit Vorwürfen zu überhäufen. Beides hilft Ihnen jedoch nicht, Ihre Probleme zu lösen. Bitten Sie Ihren Schatz um ein ruhiges Gespräch unter vier Augen und schildern Sie Ihre Ängste und Sorgen. So geben Sie ihm zumindest die Chance, die Situation aus seiner Sicht zu schildern und zu erklären, warum Sex gerade nicht in seinem Fokus steht.
Der Ausgang eines solchen Gespräches ist allerdings ungewiss. Denn natürlich besteht die Möglichkeit, dass Sie mit einer Ihrer anfänglichen Vermutungen richtig liegen und Ihr Partner oder Ihre Partnerin nicht den Mut aufbringt, Ihnen reinen Wein einzuschenken. Es kann aber auch gut sein, dass er oder sie die verantwortlichen Lustkiller gar nicht benennen kann oder nicht möchte, um Sie nicht zu verletzen. Dann ist es an Ihnen, Geduld zu beweisen und sich weiter auf Spurensuche zu begeben, um die Lustkiller, die Ihr Liebesleben belasten, zu enttarnen.
Lustkiller, die mit Ihnen nichts zu tun haben: Was Sie trotzdem tun können
Auch wenn Ihre erste Intention Sie glauben lässt, dass es etwas mit Ihnen zu tun hat, dass Ihr Partner oder Ihre Partnerin kein Interesse daran hat, mit Ihnen intim zu werden, sind häufig ganz andere Lustkiller im Spiel.
- Ihr Schatz ist beruflich stark eingebunden oder durch die Fülle seiner täglichen Aufgaben überlastet und leidet unter Stress.
- Ihr Partner oder Ihre Partnerin fühlt sich nicht wohl mit seinem beziehungsweise ihrem Körper oder hat gesundheitliche Beschwerden.
- Ihn oder sie belasten Sorgen, Ängste oder Probleme, die nicht mit Ihnen in Verbindung stehen, sondern beispielsweise im familiären Umfeld ihren Ursprung haben.
Bei all diesen Lustkillern ist es wichtig, dass Sie Ihren Schatz dazu bringen, sich Ihnen zu öffnen und mit Ihnen zu reden. Versuchen Sie zu helfen, wo Sie können und geben Sie Ihrem Herzensmenschen das Gefühl, dass er sich auf Sie verlassen kann. Das schafft Verbundenheit und bietet neuen Raum für mehr Intimität, auch zwischen den Bettlaken.
Das Problem mit Lustkillern, die mit Ihnen zu tun haben
Sie werden es vermutlich nicht gerne hören, aber es gibt natürlich auch Lustkiller, für die Sie zumindest in Teilen verantwortlich sind und die dazu führen, dass Ihr Partner oder Ihre Partnerin auf Distanz geht.
- Sie nehmen sich nicht genug Zeit für Ihren Schatz, widmen ihm nicht ausreichend Aufmerksamkeit und zeigen allgemein wenig Interesse an Dingen, die ihm wichtig sind.
- Sie geben Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin unbewusst das Gefühl, dass Sex mit Ihnen eine Pflicht sei, der er oder sie nachkommen sollte, anstatt öfter Ihre Zuneigung zu zeigen.
- Sie bemühen sich nicht mehr, sich Ihrem Herzensmenschen attraktiv zu präsentieren und gehen ganz selbstverständlich davon aus, dass er Sie auch ungewaschen und ungepflegt anziehend findet.
Das Problem mit diesen und ähnlichen Lustkillern ist, dass es manchmal nicht einfach ist, sie aufzudecken und zu eliminieren. Denn es kann sein, dass Ihr Partner oder Ihre Partnerin sich nicht traut, sie anzusprechen. Und wenn sie doch zur Sprache kommen, dann häufig in Form von Vorwürfen, die hin und hergereicht werden und letztlich zum Streit führen.
Versuchen Sie ruhig zu bleiben, wenn Ihr Herzensmensch Ihnen anvertraut, dass Ihr Verhalten bei ihm zu Unlust führt. Gemeinsam können Sie sicher einen Weg finden, um Ihre Beziehung so zu gestalten, dass beide sich wohl genug fühlen, um wieder Lust aufeinander zu empfinden.
Ein besonders fieser Lustkiller: Langeweile im Bett
Langeweile im Bett ist unter den Lustkiller ein besonders häufig vertretener Problempunkt und ein besonders fieser noch dazu. Nicht, weil er sich nicht aus der Welt schaffen ließe, sondern weil es vielen Paaren extrem schwerfällt, ihn offen anzusprechen. Die Gründe sind häufig Scham und die Sorge, den anderen zu verletzen oder mit seinen Wünschen zu überfordern. Sollten Sie vermuten, dass Langeweile der Lustkiller Nummer 1 in Ihrer Beziehung ist, wagen Sie ein kleines Experiment. Verführen Sie Ihren Partner oder Ihrer Partnerin auf eine ungewohnte Art und Weise, überraschen Sie ihn oder sie mit einer ganz neuen Spielart oder fragen Sie doch ganz einfach, was er oder sie denn gerne mal ausprobieren würde. So finden Sie ganz einfach heraus, ob mehr Abwechslung Ihnen beiden zu neuer Liebeslust verhelfen kann.
Bildnachweis: iStock-896962224