Alles ist gut, so lange die Gefühle stimmen und man sich als Partner nicht endlos auf die Nerven geht. Beginnt es in der Beziehung zu kriseln und findet man keinen vernünftigen Draht mehr zueinander, ist es Zeit, sich darüber klar zu werden, wohin der Sturm in der Beziehung noch führen soll. Manchmal wird die angeschlagene Beziehung von einer, aber oft auch von beiden Seiten her beendet.
Ob man sich in Freundschaft trennt, hängt von vielen Faktoren ab. Beziehungen, welche abrupt quasi von einem Tag auf den anderen enden, weisen selten Anzeichen von einem harmonischen Auseinanderdriften auf. Häufig versperren verletzte Gefühle oder die Eitelkeit den Weg zu einem gepflegten Miteinander nach dem Beziehungsende. Laut Umfragen sowie fundierten Erkenntnissen aus der Psychologie ist es für ehemalige Partner tatsächlich schwer, wieder „normal“ miteinander zu agieren bzw. zu kommunizieren.
Warum dies so ist, liegt in den gemeinsamen Erlebnissen, gute oder schlechte, begraben. Eine leidenschaftliche Beziehung zu kappen, um danach gemeinsam den Weg einer angenehmen Freundschaft zu beschreiten, stellt viele Betroffene vor schier unlösbare Probleme. „Immer dann, wenn ich gerade denke, dass es funktioniert, spielt mein oder auch sein Kopfkino verrückt und schon sind wir wieder im Scheideweg angekommen“, weiß eine Frau zu berichten, welche ihren Partner nach 15 teils heftigen Ehejahren verließ. „Wegen der Kinder wollten wir versuchen, freundschaftlich und respektvoll miteinander umzugehen. Doch nach mehreren gescheiterten Versuchen sehen wir ein, dass es einfach nicht funktionieren mag.“
Wie kann man nach der Trennung zu einem freundschaftlichen Umgang miteinander zurückfinden?
„Ich soll jetzt so tun, als ob es unsere Beziehung niemals gegeben hat? Dies kann ich einfach nicht. Zu viele Bilder haben sich tief in mein Gedächtnis und in meine Seele eingebrannt.“ Für wahr ist es sinnlos die „alten Geister“ ganz zu verdrängen. Egal, was man als Paar zusammen erlebt hat, es bleibt für immer ein Teil des persönlichen Lebens. So etwas Einprägsames lässt sich nicht einfach ausknipsen. Viel besser ist es, die vergangenen Ereignisse gemeinsam aufzuarbeiten, um dann frei von aller Gedanken- und Gefühlslast eine vernünftige Freundschaft aufzubauen.
Drei wichtige Tipps für ein friedliches Ende und eine Freundschaft danach:
- Der erste Schritt in Richtung Freundschaft nach der Trennung ist eine Ruhephase. Beide Partner müssen sich zunächst erst einmal neu orientieren und mit ihren Gefühlen klar Schiff machen. Erst wenn der Gefühlssturm abgeflacht ist, kann man langsam wieder aufeinander zugehen. Wie lange diese Abstandseinhaltung andauert, hängt im Wesentlichen von der Einstellung beider Partner ab.
- Es wird nie wieder wie es war. Dennoch sollte man nachfühlen, wie es vor der Beziehung war. Schließlich hat man zu diesem Zeitpunkt ja auch etwas Zeit freundschaftlich miteinander verbracht. Aus dieser Erkenntnis könnte man gemeinsam eine neue Freundschaft auf die Beine stellen.
- Sind gemeinsame Kinder im Spiel? Da ist es umso wichtiger, einer freundschaftlichen Beziehung zueinander eine faire Chance zu lassen. Ein respektvoller Umgang, neutrale Themen und auch Wertschätzung trotz Trennung können die Basis für einen freundschaftlichen Umgang miteinander bilden.
Fazit:
„Vorbei“ ist eben in vielen Trennungsfällen nicht unbedingt gänzlich vorbei. Muss es auch nicht, denn man hat sich ja immerhin mal super verstanden und gemeinsam Tisch und Bett geteilt. Schafft es ein Paar, die positiven Aspekte der vergangenen Beziehung als Geschenk zu betrachten und die negativen als Herausforderung gerade auch für eine zukünftige Beziehung zu deuten, dann ist es durchaus möglich, ein unbekümmertes, freundschaftliches Miteinander zu pflegen. Und glauben Sie uns, dies tut Herz und Seele wohl!
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