Es kommt in nahezu jeder Beziehung mal vor. Ein Partner brennt vor Leidenschaft und möchte dem anderen am liebsten auf der Stelle die Klamotten vom Leib reißen. Dem anderen ist eher nach Kuscheln, Reden oder Schlafen zumute. Oft sind es die Männer, die sich beschweren, dass ihre Partnerin viel zu selten Lust auf Sex hat. „Heute nicht, Schatz! Ich habe Kopfschmerzen.“ Zwei Sätze, die den Herren der Schöpfung allenfalls noch die Haare zu Berge stehen lassen. Die Stimmung ist dahin und während Sie sich zur Seite dreht und die Bettdecke bis unters Kinn zieht, liegt Er noch wach neben ihr und ärgert sich.
Viele Männer nehmen die Reaktion ihrer Partnerin persönlich, fühlen sich ungeliebt und mit ihren Bedürfnissen abgewiesen. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Ursachen, die bei Frauen zu Lustlosigkeit führen können. Nicht alle haben zwingend etwas mit ihrem Herzallerliebsten zu tun.
Und es gibt noch eine gute Nachricht : Männer können dafür sorgen, dass ihre Partnerin wieder mehr Spaß und Lust an der körperlichen Liebe findet – vorausgesetzt, sie entlarven die heimtückischen Lustkiller ihrer Herzensdame. Was es dazu allerdings braucht, sind eine ordentliche Portion Verständnis und etwas Einfühlungsvermögen.
Was Ihr die Lust raubt
Natürlich kann es passieren, dass eine Frau ihren Partner nicht mehr attraktiv findet oder keine Gefühle mehr für ihn hat und deshalb den sexuellen Kontakt zu ihm meidet. Weitaus häufiger sind aber andere Faktoren verantwortlich für die sexuelle Unlust und damit die Flaute im Bett.
Stress und Alltagssorgen
Viele Frauen sind Expertinnen darin, unterschiedliche Rollen auszufüllen und zig Aufgaben gleichzeitig zu meistern. Sie arbeiten, kümmern sich, ver- und umsorgen und denken an alles – nur nicht an sich. Die Folge ist, dass sie irgendwann so erschöpft sind, dass sie anfangen, Dinge schlichtweg auszusortieren. Darunter fällt leider auch häufig der Sex mit dem Partner. Stress und Alltagssorgen sind seit jeher als Lustkiller bekannt – bei Frauen häufiger als bei Männern. Denn während Er Sex oft als willkommene Abwechslung und eine Möglichkeit zum Entspannen betrachtet, hat Sie es in der Regel schwerer, einfach mal abzuschalten und sich im Alltagschaos dem Liebesspiel hinzugeben.
Streit und Probleme in der Partnerschaft
Nach einem Streit übereinander herzufallen und sich mit seiner Partnerin der ganzen Palette an animalischen Gelüsten hinzugeben – davon träumt wohl so mancher Mann. Für viele Frauen ist dieses Szenario aber undenkbar, vor allem, wenn der Konflikt längst nicht geklärt ist. Sie mögen es lieber harmonisch und können die körperliche Liebe erst dann richtig genießen, wenn auch sonst alles in der Partnerschaft stimmt. Männern hingegen fällt es häufig leichter, das eine vom anderen zu trennen und sie verstehen es nicht, wenn ihre Partnerin auch körperlich zu ihnen auf Abstand geht, nur weil im Eifer des Gefechtes ein paar unschöne Worte gefallen sind.
Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper
Eine Gewichtszunahme, Dehnungsstreifen nach einer Schwangerschaft und andere körperliche Veränderungen können dazu führen, dass Frau sich in ihrer Haut nicht mehr wohl fühlt. Wer sich selbst nicht akzeptieren mag, wie er ist und den eigenen Körper ablehnt, dem fällt es auch schwer, seine vermeintlichen Unzulänglichkeiten dem Partner offen zu präsentieren. Wenn gedämmtes Licht und das Verhüllen der als unattraktiv befundenen Körperstellen nicht mehr ausreichen, greift die ein oder andere Frau gerne zu drastischeren Mitteln. Sexsperre heißt dann die Devise, unter der übrigens auch die Frau, die sie verhangen hat, ebenso leiden kann wie der Mann, der sie verordnet bekommt.
Das kann Er gegen ihre sexuelle Unlust tun
Bevor Mann etwas gegen die sexuelle Unlust seiner Partnerin tun kann, muss er natürlich erst dem Kern des Übels auf die Schliche kommen. Am einfachsten wäre es, über das Problem zu reden, anstatt wilde Vermutungen anzustellen. „Sie hat sicher einen anderen. Liebt Sie mich nicht mehr? Will Sie mich bestrafen?“ Das sind nur einige der oftmals falschen Annahmen abgewiesener und nach sexueller Erfüllung schmachtender Männer. Dabei könnte es in manchen Fällen so einfach sein, der sexuellen Lust der Partnerin auf die Sprünge zu helfen.
Ein offenes Ohr für die Nöte der Liebsten, ein wenig mehr Unterstützung im Alltag und die Bereitschaft, Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen, können hier ein guter Anfang sein. Und wer bemerkt, dass seine Partnerin offenbar unzufrieden mit ihrem Äußeren ist, sollte ihr einfach verdeutlichen, wie wunderschön und begehrenswert sie für ihn ist.
Deshalb liebe Herren, bevor Sie das nächste Mal eingeschnappt reagieren, wenn Ihre Partnerin mit Kopfschmerzen um die Ecke kommt, begegnen Sie ihr lieber mit Verständnis und ehrlichem Interesse. Finden Sie heraus, was sie wirklich belastet, dann klappt es bestimmt auch wieder öfter mit der körperlichen Liebe.
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