Jeder kennt die unangenehmen Gesprächspausen, die während eines Treffens entstehen können: Beide Parteien schauen in den Teller, klammern sich an der Kaffeetasse und eine unangenehme Stille lässt keine lockere Atmosphäre aufkommen. Vor allem schüchterne, zurückhaltende Menschen haben Schwierigkeiten, das Gespräch am Laufen zu halten.
Vor dem ersten Date aufgeregt zu sein ist absolut normal. So wird es dem potenziellen Partner auch gehen. Wenn man in der Lage ist, ein interessantes Gespräch zu beginnen, aufzubauen und vor allem zu erhalten, kann man einen Abend sehr erfolgreich gestalten. Den meisten Menschen ist es wichtig, mit ihrem Partner gute Gespräche führen zu können. Small Talk kann zwar die ersten Minuten helfen, um den Einstieg in den Tag zu finden, niemand möchte aber ernsthaft den ganzen Abend über das Wetter reden.
Richtige Gesprächsführung
Ein Date ist letztendlich dazu da, das Gegenüber näher kennenzulernen. Aus diesem Grund sollte man viele Fragen stellen (aber nicht löchern!) und auch etwas Tiefe zulassen. Wenn eine schüchterne Person gegenüber sitzt, die nicht viel fragt, kann man eigene Fragen auch selbst beantworten. So zeigt man Interesse an der anderen Person, gibt ihr aber gleichzeitig auch Informationen über sich. Diese können den Gesprächspartner dazu bewegen, doch einen Ansatz zu finden.
Natürlich sollte man nicht die ganze Zeit über sich selbst reden. Wenn die Verabredung aber die ganze Zeit ohne Punkt und Komma spricht, ist es nicht zwingend der Unhöflichkeit oder einer vorlauten Eigenschaft geschuldet. Meist spielt die Aufregung mit hinein und Menschen versuchen, diese durch viel Sprechen zu verdecken. Erwischt man sich selbst dabei, ununterbrochen zu sprechen, kann man es mit einem Witz auflockern und anschließend mit einer Frage das Wort der Verabredung übergeben.
Sitzt man einem sehr schüchternen Menschen gegenüber, sollte man nicht krampfhaft versuchen, ihn zum Erzählen zu bewegen. Lieber erzählt man ein paar Anekdoten und Geschichten und beobachtet, welches Thema auf Interesse stoßen könnte. Ab und an kann man immer noch eine Frage einwerfen und warten, bis der Gesprächspartner etwas auftaut.
Mimik und Gestik
Die Körpersprache spielt eine sehr wichtige Rolle, dazu gehört sowohl die Gestik, als auch die Mimik. Während man bewusst die Wörter wahrnimmt, macht das Unterbewusstsein sich ein eigenes Bild. Wenn die Körpersprache mit dem Gesagten nicht übereinstimmt, finden wir die Person nicht authentisch und fühlen uns häufig unbehaglich. Um diese Reaktion beim Gegenüber zu vermeiden, kann man ein paar kleine Tricks anwenden.
- Hände dezent einsetzen: Die Worte kann man sehr gut mit den Händen unterstützen. Die Bewegungen sollten weder zu großräumig, noch zu hektisch sein. Es ist hilfreich, bereits zu Hause in einem Gespräch mit einer vertrauten Person sich zu beobachten, um eigene Gestik kennenzulernen. Auch sollte man mit den Händen nicht an einem Gegenstand, Kleidungsstück oder eigenen Händen/Nägeln herumspielen. Das wirkt verunsichert und suggeriert Unwohlsein.
- Dynamisch bleiben: Starre Sitzpositionen können seltsam wirken. Es tut gut, sich gelegentlich zu bewegen, die Beinposition zu ändern, sich anzulehnen und wieder aufzurichten. Aber auch hier sollte man nicht „rumzappeln“.
- Lächeln: Dies sollte natürlich selbstverständlich sein, wird aber in der Aufregung häufig vergessen. Ein Lächeln kann extrem viel bewirken – wer also nicht sowieso häufiger die Mundwinkel oben trägt, sollte sich gelegentlich daran erinnern.
- Aktiv zuhören: Aktives Zuhören ist eine effektive Methode aus der Gesprächspsychologie, die dafür sorgt, dass der Gesprächspartner sich ernst genommen, wertgeschätzt und interessant fühlt. Dazu gehört es, an richtigen Stellen zu nicken, Augenkontakt zu suchen (nicht anstarren!), gelegentlich das Gesagte zu paraphrasieren und passend Fragen zu stellen.
Welche Themen kommen gut bei einem Date an?
Das perfekte Gesprächsthema für ein Date ist nicht so einfach und hängt stark von den persönlichen Interessen und Vorlieben ab. Sich etwas vorzubereiten ist sinnvoll.
Für welche Themen interessiert sich der potenzielle Partner? Was ist ihm oder ihr wichtig?
Sich auf das Gespräch vorzubereiten ist zwar möglich, trotzdem sollte man es nicht übertreiben. Ist die Verabredung beispielweise im Medizinbereich tätig, ist es nicht notwendig, sich vermehrt über Medizin zu belesen. Zum einen kann es schnell passieren, dass die zusammengesuchten Informationen fehlerhaft sind, zum anderen kann der Gesprächspartner sich etwas überrumpelt fühlen. Punkten kann man aber bestens mit gezielten Fragen zu dem Expertenwissen: Damit sorgt man ganz ungezwungen für Gesprächsstoff und gibt dem Gesprächspartner beim Date die Möglichkeit, sich sicher auf seinem Gebiet zu fühlen.
Über die Arbeit zu sprechen ist grundsätzlich möglich, man sollte den Menschen aber dabei genau beobachten. Obwohl die meisten Menschen gerne von ihrem Beruf erzählen, nutzen einige die Freizeit dazu, nicht an den Job zu denken. Auch sollte man es vermeiden, selbst zu ausschweifend über die Arbeit zu reden. Vor allem, wenn man nicht in derselben Branche arbeitet, kann es ermüdend oder sogar nervig sein.
Hobbys und Haustiere
Alle Menschen reden gerne über ihre Interessen, Haustiere spielen dabei eine sehr wichtige Rolle. Mittlerweile sehen die meisten Menschen ihre Vierbeiner als Familie an und zeigen auch mit Begeisterung das eine oder andere Foto oder Video.
Aber auch andere Interessen geben reichlich Gesprächsstoff bei einem Date. Wenn man ein gemeinsames Hobby hat, ist es nahezu sicher, dass der Abend super wird.
Häufig hat man sich bereits über einige Interessen und Vorlieben ausgetauscht, bevor man sich zum ersten Mal getroffen hat. Das gibt die Möglichkeit, sich etwas zu informieren und beim realen Treffen an die angerissenen Themen anzuknüpfen.
Gesprächskiller
Auch das schönste Gespräch kann man sehr einfach versenken, wenn man sich Patzer erlaubt. Manche davon können mit einem Scherz und einer gewissen Prise Selbstironie auffangen, andere können den Abend aber auch beenden.
Diese Fehler sollte man unbedingt vermeiden:
- Über Ex-Partner sprechen: Es passiert zwar, dass man danach gefragt wird und es ist auch nicht schlimm, zu antworten. Man sollte aber unbedingt vermeiden, das Thema selbst aufzugreifen oder länger darüber zu berichten.
- Krankheiten: Keine negativen Themen beim ersten Treffen! Krankheiten gehören zwar zum Leben dazu, wirken aber weder attraktiv noch interessant.
- Kinderwunsch: Ob man Kinder bekommen möchte oder nicht ist eine sehr wichtige Frage in einer Partnerschaft. Beim ersten Date ist es aber als Gesprächsthema zu persönlich.
- Geld: Die meisten Menschen reden nicht gerne über ihre Gehälter oder Geldprobleme. Für viele ist das Thema auch negativ belastet und sollte daher gemieden werden.
- Meckern: Egal, ob Wetter, Verkehr, Chef, Essen oder Kinopreise: Die Leidenschaft der Deutschen ist es, sich über Dinge zu beschweren. Bei einem Date ist es aber ein absoluter Stimmungskiller.
- Bagatellisieren: In keinem Fall, unabhängig davon, was man selbst von einem Problem oder einem Sachverhalt hält, darf man Sorgen des Gegenübers herunterspielen. Dies ist nicht nur ein totaler Stimmungskiller, sondern auch hochgradig unhöflich.
- Gesprächslücken mit Komplimenten füllen: Manche Menschen neigen dazu, in einer peinlichen Schweigeminute ein Kompliment auszusprechen. Dies ist mit Abstand der schlechteste Zeitpunkt dafür. Dadurch fühlt sich die Person gegenüber noch mehr unbehaglich.
- Situationsabhängig – Politik und Religion: An diesen beiden Themen kippt die Stimmung sehr oft. Aus diesem Grund sollte man sie nur anschneiden, wenn man ganz sicher auf der gleichen Wellenlänge ist.
Bildquelle: gartenmoebel.de