Petra ist unglücklich. Sie liebt ihren Freund über alles, aber im Bett läuft es nicht so richtig rund. Ihr Freund Alex ist zwar sehr zärtlich und einfühlsam, aber dieses ewig lange Vorspiel geht Petra gewaltig auf die Nerven. Außerdem scheint Alex noch nie etwas davon gehört zu haben, dass es außer der Missionarsstellung auch noch andere Möglichkeiten gibt, ineinander zu fügen, was ineinander gehört. Anne kann Petras Gejammer nicht verstehen. Sie würde sich wünschen, dass ihr Freund sich beim Sex mehr Zeit lässt, darauf achtet, dass sie nicht zu kurz kommt und nicht ständig von der einen in die nächste Position wechselt.
So wie Petra und Anne geht es vielen Frauen. Sie langweilen sich im Bett, vermissen, was sie nicht haben und hängen Fantasien nach, die sie sich nicht trauen, ihrem Partner gegenüber auszusprechen. Stattdessen beklagen sie sich bei ihrer besten Freundin und beneiden sie um die vermeintlichen Vorzüge, die sie in ihrer Partnerschaft genießen darf.
Warum fällt es so vielen Frauen schwer, ihre sexuellen Wünsche zu äußern?
Es gibt unterschiedliche Gründe, die Frauen dazu bringen, still vor sich hinzuleiden und sich mit einem mittelmäßigen Sexualleben zufriedenzugeben, anstatt ihrem Partner eine klare Ansage zu machen und ihm deutlich zu sagen oder zu zeigen, was sie beim Sex wollen.
Hier ein paar Beispiele:
- der Glaube, nicht mehr verdient zu haben
- die Befürchtung, unanständig und billig zu wirken
- die Angst, den Partner zu verletzen oder zu überfordern
- die Annahme, sie hätten kein Recht, Forderungen zu stellen oder Wünsche zu äußern
- das Gefühl, undankbar zu sein, da ansonsten in der Partnerschaft alles stimmt
Zudem leiden manche Frauen an einem zu geringen Selbstbewusstsein und empfinden ihren Körper selbst nicht als attraktiv genug. Diese falsche Scham kann dazu führen, dass sie sich beim Sex nicht fallen lassen können und zu passiv sind.
Was wollen denn nun Frauen wirklich?
Blümchensex oder doch lieber ein paar Fesseln und Sextoys? Es kommt eben darauf an – auf die Frau natürlich und oft auch auf die Situation. Manche Frauen lieben das Extreme, andere wünschen sich eine abwechslungsreiche Mischung und von allem ein bisschen und wieder andere mögen es auf die sanfte Tour. Alles ist normal und alles ist erlaubt und machbar, solange sie einen Partner finden, der ihre Vorlieben teilt oder bereit ist, sich auf sie einzulassen und dem sie natürlich sagen, was sie wollen.
Und um Missverständnissen vorzubeugen: Es gibt auch genügend Frauen, die gerne den Mund aufmachen – nicht nur, um ihren Partner zu beglücken, sondern vor allem, um ihre Erwartungen zu äußern.
Intime Geständnisse – ein paar Auszüge
Manch ein Mann würde gerne Mäuschen spielen, wenn seine Partnerin sich mit ihrer besten Freundin über Sex unterhält. Muss er gar nicht.
Wir haben ein paar Auszüge aus solchen Gesprächen:
- Es macht mich ganz verrückt, wenn er beim Sex meine Klitoris zusätzlich mit den Fingern stimuliert.
- Zum Glück lässt er sich Zeit mit dem Kommen, bis ich auch soweit bin.
- Bei mir läuft nichts ohne Knutschen. Das ist für mich wichtiger als alles andere.
- Wenn er dabei stöhnt und mir sagt, wie sehr er meinen Körper begehrt, könnte ich explodieren vor Lust.
- Kuscheln danach ist für mich das Größte überhaupt. Ich brauche das einfach.
Jede Frau ist anders und entsprechend unterschiedlich sind ihre Vorlieben beim Sex.
Deshalb an dieser Stelle der Appell an die Herren der Schöpfung: Finden Sie bitte selbst heraus, was Ihre Angebetete heiß macht.
Letztlich ist es wie beim Essen. Die eine mag Brokkoli in milder Sahnesauce, die andere feurige Pasta Arrabiata. Ein abwechslungsreicher Menüplan ist aber die Krönung jeden Genusses. Wenn dann noch der Koch sexy und gepflegt ist und darüber hinaus ein offenes Ohr für Sonderwünsche hat, sind in der Beziehung alle glücklich und zufrieden.
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