Haben Sie schon einmal in einer Beziehung gelebt oder von einer Beziehung gehört, welche wirklich gut funktioniert, aber dennoch von einem Partner nicht als Beziehung, sondern lediglich als enge Freundschaft angesehen wird? „Nesting“, das klingt knifflig und kompliziert. Aber es gibt dieses „Zwischending“, welches so recht in keine bekannte Beziehungskiste passt, sondern eher daneben stattfindet.
Bei dem sogenannten „Nesting“, stellt sich die Frage nach einer festen Beziehung nämlich erst gar nicht. Meist sind es männliche Partner, welche zwar alle Vorzüge einer richtigen Partnerschaft inklusive Sex genießen, von einer festen Partnerschaft aber nichts wissen wollen.
Inhalt
Was beinhaltet „Nesting“?
- Körperliche Intimität und Sex
- Gemeinsame Unternehmungen
- Oft auch eine gemeinsame Wohnung
- Liebevolle Zuneigung während des Zusammenseins
- Gegenseitige Unterstützung
Der Nesting-Partner pickt sich in dieser „Freundschaft-Plus“ die Rosinen heraus und nimmt sich zudem die Freiheit, weiter auf Brautschau zugehen, da er ja seinem persönlichen Empfinden nach immer noch Single ist. Partnerinnen eines auf „Nesting“ bzw. „Freundschaft-Plus“ eingestellten Partners haben oft ein saures Brot zu kauen, denn die lockere Einstellung des doch so geliebten Partners führt häufig zu einem argen Gefühlschaos, welches nicht selten in einer kompletten Trennung endet. Es ist allerdings auch vorstellbar, dass beide „Nesting“-Partner gleichberechtigt dieselben Ziele verfolgen.
Ihr Partner schlägt Ihnen „Nesting“ als Beziehungsmodell vor?
Stellen Sie sich vor, Sie sind Single und möchten nach Monaten endlich wieder in den Genuss einer richtigen Partnerschaft kommen. Sie lernen einen attraktiven Single-Mann über eine renommierte Single-Börse kennen und später beim ersten Date auch lieben. Die ersten Wochen läuft alles wunderbar. Er besucht Sie oft, überschüttet Sie mit tollen Komplimenten und auch in Sachen Zärtlichkeit und Sex ist er ein wahrer Traummann. Nach einiger Zeit ziehen Sie in eine gemeinsame Wohnung und Sie hoffen vielleicht auf einen baldigen Heiratsantrag. Es vergehen Tage, Wochen und Monate. Ihnen schwant, dass in Ihrer Beziehung irgendetwas verdammt schiefläuft, denn Ihr Liebster kommt von der Arbeit nach Hause lässt sich wie der berühmte Hahn im Korb verwöhnen und verzieht sich danach zu einem Freund oder zu einer Bekannten mit dem oder mit der er z.B. ins Kino geht.
Vielleicht ist dies ja nur eine vorübergehende Phase, denken Sie sich, möchten aber doch mal mit Ihrem Partner drüber reden. Seine Worte rauben Ihnen den Atem: „Was, du dachtest echt, dass wir schon eine Beziehung führen? Sorry, aber für mich ist klar, dass ich dich sehr mag, mit dir auch gerne kuschele, sogar zusammenwohne – aber etwas „Festes“ wollte ich doch nie. Akzeptiere das bitte!“
Wie soll man darauf reagieren?
Das ist schon ganz schön bitter und der größte Fehler, den Sie nun machen könnten, wäre ihn weiter so gewähren zu lassen. Sie wollten eine feste Beziehung und er hat Ihnen das Gefühl gegeben, dass auch er danach strebe. Versuchen Sie gerne noch einmal Ihre Bedürfnisse auf den Tisch zu legen. Sollte Ihr „Freund-Plus“ sich ihren Argumenten und Wünschen verschließen, sollten Sie nicht länger zögern und ihn aus Ihrem Leben verbannen.
Natürlich können Sie, wenn es Ihre Gefühlswelt nach diesem derben Missverständnis noch zulässt, weiterhin befreundet bleiben. Für den privaten Bereich ist es aber tatsächlich besser, einen Partner zu finden, welcher wie Sie nach der ehrlichen Liebe mit allem, was sie mitbringt sucht – da bei „Nesting“ respektive „Partnerschaft-Plus“ unweigerlich immer ein Partner auf der Strecke bleibt!
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